Es kostete sie Mut: Iris Fritsche posierte mit einer Prise Erotik für den Bauernkalender
Mehrmals hat sich Iris Fritsche für ein erotisches Fotoshooting beim Bauernkalender beworben. Nun hat es geklappt.
Ist diese junge Frau tatsächlich eine Bauerntochter? Ja, aber Klischees bedient Iris Fritsche nicht. Sie trägt weder Edelweisshemd noch Zopffrisur. Viel lieber kleidet sie sich dunkel, färbt die Haare mit blauen Strähnen und hat Piercings im Gesicht.
Vielleicht sei es genau ihre eher ausgefallene Art, die beim Casting von Vorteil war, mutmasst die gelernte Innendekorateurin aus Altstätten. Die Bedingung, einen Bezug zur Landwirtschaft vorweisen zu können, erfüllt sie mit der Tatsache, dass sie auf dem Montlinger Bauernhof Steigmatt aufgewachsen ist, den ihre Eltern auch als Erlebnishof führen.
Erster Versuch als 18-Jährige
Bereits als 18-Jährige bewarb sie sich für den Schweizer Bauernkalender. Sie liess sich von der Tochter ihres Göttis inspirieren, die es bereits als Model in den Kalender geschafft hatte.
Es reizte Iris Fritsche, eine solche Erfahrung zu machen. Zwar gab es eine Absage, aber sie liess nicht locker und schickte in den folgenden Jahren erneut Fotos und Bewerbungsschreiben ein.
Schliesslich mit Erfolg. Sie ist jetzt 22 Jahre alt, persönlich gereift – «vor vier Jahren wäre ich wohl etwas zu jung gewesen» – und nahm im Juni am professionellen Fotoshooting in der Nähe von Luzern teil.
Ein Fotosujet mit Grossmutters Waschbrett
«Es war ein spannendes Erlebnis», sagt sie.
Die Verantwortlichen bemühten sich sehr, damit ich mich wohlfühlte.
Es wurde für sie eine Szene an einem Brunnen vorbereitet. Sie posiert beim Wäschewaschen mit einem alten Waschbrett. Das Werkzeug hat Iris Fritsche selbst organisiert. Sie freut sich, jenes ihrer Grossmutter auf dem Foto in den Händen zu halten.
Fotografiert wurde bei schönem, aber kühlem Wetter Anfang Juni bei einer Berghütte. Sie habe sich nie ganz ausziehen müssen. «Ich trug eine weisse Bluse und einen Minirock. Auffällig war der Push-up-BH. Er drückte meine Brüste hoch. Dadurch sieht man viel Ausschnitt bei mir.» Sie lacht.
Als ich das Foto sah, gefiel es mir. Ich schäme mich nicht dafür.
Dass der Kalender künftig in Werkstätten, Ställen oder WCs hängen wird, das ist ihr bewusst. Es störe sie nicht, dass sich Männer an den Fotos erfreuen. «Sonst hätte ich nicht mitmachen dürfen.»
Es sei aber nicht ihr Ziel, Männern gefallen zu wollen. «Mich interessiert in erster Linie, wie das Foto wirkt und wie meine Person in Szene gesetzt ist. Mir gefallen schöne Bilder.» Sie habe für sich selbst teilgenommen, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken, sagt Iris Fritsche.
«Es hat Mut gekostet, mich erotisch darzustellen.» Vor der Kamera sei sie eher schüchtern. Zur Unterstützung durfte sie sich von einer Kollegin begleiten lassen.
Der Vater ist skeptisch, hegt aber auch eine Hoffnung
Auf der Steigmatt hängt kein Bauernkalender. Iris Fritsche sagt
Mein Vater hält
nicht viel davon.
Wenn er Sprüche über ihre Teilnahme klopft, nimmt sie es gelassen. «Ich denke, er ist auch ein bisschen stolz. Er hofft zumindest, dass ich durch den Kalender einen Bauern kennenlerne, mit dem ich den Hof übernehmen könnte.» Sie ist Single, hat bei der Partnerwahl aber nicht den Anspruch, einen Landwirt finden zu müssen. Wichtig ist ihr, dass ein Mann weltoffen ist, da sie selbst gern reist.
Ihre Mutter habe am Kalender-Shooting nichts auszusetzen, ganz im Gegenteil, sie sei begeistert. Iris Fritsches Freundeskreis findet es ebenfalls cool, dass sie im Kalender zu sehen sein wird, obwohl sich junge Leute vor allem auf Social Media inszenieren.
Um Reichweite zu erzielen, ist auch der Bauernkalender auf Instagram aufgesprungen. Doch grundsätzlich spricht der Erfolg des Kalenders, der seit 2005 gestaltet wird, sowohl mit Frauen- als auch mit Männerbildern, für sich.
Die Bilder seien freizügig, aber dennoch sehr sinnlich, attraktiv und hochwertig – und einfach eine Augenweide, heisst es auf der Website des Kalenderproduzenten. Die abwechslungsreichen Sujets böten einen Einblick in die Schweizer Landwirtschaft mit sympathischen, modernen und talentierten Frauen und Männern.
Anfrage erhalten für TV-Auftritt
Auch Verantwortliche der TV-Sendung «Bauer, ledig, sucht ...» sind auf Iris Fritsche aufmerksam geworden. Sie wurde wiederholt für eine Teilnahme als Kandidatin angefragt. Sie lehnte ab, da sie sich die Sendung auch nicht anschaut.
Ein Fotoshooting hat mir mehr entsprochen.
Welchen Monat sie im Schweizer Bauernkalender ziert, weiss sie noch nicht. Erfahren wird sie es spätestens bei der Veröffentlichung Mitte August.